6.Tag Japan

Der heutige Tag stand ganz in Zeichen von Keramik-Meister Narieda Shinichiro.
Wir haben die letzte Nacht in einem Hotel in Kagishima übernachtet und zu meiner Überrraschung gab es ein ehr untypisches Frühstück - neben Reisbällchen und Nudeln gabe es seit langem mal wieder etwas, was einem Brötchen sehr ähnlich war und Marmelade.

Bei strahlenden Sonnenschein sind wir dann mit dem Zug 50min. nach Kirishima gefahren.
Auf der Zugfahrt konnten wir die Vulkansinsel Sakurashima nur schemenhaft erkennen - leider hing diese noch im Nebel.
Vom Bahnhof in Kirishima sind wir dann zu Fuß zum Haus von Narieda Shinichiro spaziert. Dieser erwartet uns schon hoffnungsvoll und freudestrahlend in seinem Haus.



Ich habe heute noch kein Geschirr eingekauft - wir werden aber sicher in absehbarer Zeit unserer Angebot dahingehend erweitern.



Auf Matcha Schalen für 2000,-- Euro werden wir aber wohl verzichten obwohl diese umwerfend schön sind...

Zur Person Narieda Shinichiro:
Am Rande eines kleinen Dorfes inmitten des Kirishima-Gebirgesin Süd-Japan arbeitet der Keramiker in seiner puristisch ausgestatteten Werkstatt ein kleines Seitenzimmer des hölzernen Wohnhauses, in dem er mit seiner Familie lebt.

Zur Straße hin, die tief in die Berge führt, und das Haus von NARIEDAS Gemüsegarten am Rande eines kleinen Flusses trennt, sind seine Keramiken zu sehen. Neben seinen Matchaschalen (matcha chawan oder chawan), die ergerne vereinzelt über den Raum verteilt auf in Scheiben geschnittenen Baumstämmen präsentiert, finden sich zahlreiche Keramiken, die für den alltäglichen Gebrauch gedacht sind. So finden auch die Menschen des Dorfes Zugang zu NARIEDAS Werken.

Im Gegensatz zu anderen japanischen Keramikern, lebt und arbeitet NARIEDA nicht in einem der berühmten Töpfer-Orte wie Seto, Hagi oder Arita. Dies drückt sich auch sehr deutlich in seinem künstlerischen Stil aus, der gewissermaßen gegen die stilistischen Traditionen dieser Orte rebelliert. Während dort jeweils ein bestimmter Stil mit einer mehr oder minder festgelegtenFormenwelt und Sprache der farblichen Gestaltung vorherrscht, distanziert sich NARIEDA von jeglichem Zwang des künstlerischen Ausdrucks. Zwar greift er Elemente einzelner bekannter Stilrichtungen auf, durchbricht diese jedoch wiederum durch seine stark expressive Individualität. Dies ist vielleicht auch als NARIEDAS individuelles Durchbrechen einer gewissen Festgefahrenheit der stilistischen Rezeption und Konzeptionalität der japanischen Teezeremonie, des chadô oder auch sadô (wörtlich: Teeweg), zu verstehen.





Nach dem Essen im Garten des Meisters sind hat er uns dann noch einen Blick in das Allerheiligste gewährt und uns kurz seine Handwerkskunst demonstriert. Es ist nicht unbedingt das formen der Gefässe sondern das Brennen und Glasieren mit z.B. mit Flugasche. Seinen Ofen durfte ich z.B. nicht fotografieren.



Morgen geht es dann wieder um Tee und wir besuchen einen weiteren Teegarten.

Viele Grüße
Andreas

Kommentare

Bauschaum Bauschaum May 2, 2012 at 21:14

Ich weiß auch nicht so recht... das original asiatische Tee-Geschier gefällt mir häufig nicht... irgend wie so ein alter Gammel-Look. Ich hab mal ne Zeit lang Gaiwans Gesammelt... gibt sehr schöne aber auch richtig teure pot hässliche. Die Matchaschalen die man auf den Fotos sieht träfen überhaupt nicht meinen optischen Geschmack.

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