Kräutertee - keine guten Nachrichten aus Portugal

Heute will ich euch einen kleinen Zwischenbericht zur Lage der Ernte 2014 in Portugal geben. Wer unseren Blog verfolgt hat, weiß, wie sehr wir von Rutes Kräutergarten in Ponte de Lima mit seinen exzellenten Erzeugnissen begeistert sind. Bereits im Sommer diese Jahres waren wir vor Ort, um uns ein Bild von den Fortschritten und Ernteergebnissen zu machen. Zu diesem Zeitpunkt machte sich Rute schon große Sorgen bezüglich des Wachstums der Kräuterpflanzen, welches maßgeblich für Qualität und Menge der Kräuter ist. Denn im Frühjahr hatte es – relativ untypisch für diese Region – heftige Regenfälle gegeben. Zwar gab es dann doch einen recht sonnigen Sommer, der Spätsommer jedoch fiel wieder komplett ins Wasser. Insgesamt blieb das Wetter zu feucht und zu regnerisch. Insbesondere unsere zwei Sorgenkinder – Verbene und Zitronengras – haben enorm unter der Feuchtigkeit gelitten.
Auch die Thymianpflanzen haben sich nicht genug für einen zweiten Schnitt entwickelt.



Die älteren Verbenepflanzen haben zwar neue Blätter bekommen, die aber relativ klein geblieben sind und noch keine ätherischen Öle ausgebildet haben. Trotzdem müssen diese jetzt noch geschnitten werden, denn mit einem noch späteren Schneiden würde man riskieren, dass die Pflanzen geschwächt werden, was dann für die kommende Ernte im nächsten Jahr Einbußen mit sich bringen würde. Die Jungpflanzen hingegen haben sich sehr gut entwickelt, sodass man diese im kommenden Jahr schon wird ernten können. Wir rechnen damit, bei einem normalen Jahr ohne heftigen Regen auf etwa 15-20 Kilo zu kommen.



Zudem hat Rute uns zugesichert, diesen Winter noch mehr Jungpflanzen nachzuziehen, sodass wir die Hoffnung haben, dass sich die Erntemenge dieser ansonsten unglaublich aromatischen Verbene mittelfristig deutlich erhöhen wird.

Das Zitronengras hat aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit sogenannte „Rostflecken“ auf den Blättern ausgebildet und ist damit für die Ernte praktisch verloren. Durch einige Unwetter war an einem Gewächshaustunnel die Plane gerissen, sodass insbesondere hier die Rostflecken stark ausgeprägt waren. Aber selbst die Zitronengraspflanzen unter dem intakten Gewächshaustunnel sind von diesem Phänomen aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nicht verschont geblieben. Damit steht für Rute erst einmal die Reparatur des Gewächshaustunnels an und dann müssen wir abwarten, wie sich das Zitronengras im kommenden Jahr entwickelt.



Insgesamt ist dieses Ergebnis für Rute natürlich niederschmetternd.
Rute hatte sich eine deutlich höhere Ernte erhofft und somit einen entsprechenden finanziellen Ertrag. Nur so kann sie natürlich auch in das Projekt investieren denn wirtschaftlich macht es für Sie nur Sinn, wenn wir im Jahr auf eine Mindestmenge an Kilogramm kommen.

Auch wir sind natürlich davon ausgegangen, das wir das ganze Jahr über lieferfähig sein können. Einige unserer Kunden werden sicherlich enttäuscht sein, wenn wir die ein oder anderen Kräuter nicht mehr liefern können und sich nach Alternativen umsehen. Spätestens an dem Punkt würden viele an unserer Stelle jetzt nach einem neuen Lieferanten suchen, um lieferfähig bleiben zu können.
Wir gehen diesen Weg jedoch ganz bewußt nicht! Gemeinsam mit Rute haben wir dieses Projekt begonnen und es wäre mehr als unfair, Sie ausgerechnet jetzt auch noch hängen zu lassen. Wir halten weiterhin an Rute fest, glauben an unser Projekt und unterstützen Sie somit auch für die kommenden Jahre.



Und natürlich steht nach wie vor die Suche nach neuen, einzigartigen Sorten auf unserer Agenda.... Falls ihr diesbezüglich Vorschläge habt, schreibt uns!
Damit geht für uns ein – nicht nur in Sachen Kräutertees – spannendes, abwechslungsreiches und manchmal turbulentes Teejahr 2014 zu Ende. Wir wünschen euch ein ruhiges und entspanntes Weihnachtsfest mit hoffentlich vielen genussvollen Teemomenten und freuen uns auf ein hoffentlich ebenso spannendes 2015!

Viele Grüße
Andreas & Ralf

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